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Probleme mit Betäubungsmittel
Menschen mit bestimmten Varianten des BCHE Gens können nach Operationen mit bestimmten Betäubungsmitteln nicht selbstständig atmen. Mit einem BChE Mangel können Betäubungsmittel auf Ester Basis und bestimmte Muskelrelaxantien wie Succinylcholin und Mivacurium nicht abgebaut werden.
Welche Symptome treten bei einer Unverträglichkeit von Betäubungsmitteln auf?
In der Packungsbeilage werden einige Nebenwirkungen und Symptome aufgezählt, nur leider werden diese meiner Meinung nach nie kommuniziert bzw. weitergegeben. Es ist schon erschreckend, wenn man sich diverse Beipackzettel normaler, alltäglicher Medikamente durchliest. Oft würde man diese Nebenwirkungen wohl eher der Behandlung/OP zuordnen, als dem Betäubungsmittel selbst. Nebenwirkungen können auch ohne einen BChE Mangel aufgrund von Überdosierung, geschlechterspezifisch (siehe unten) oder einer Unverträglichkeit von Zusatzstoffen auftreten, deshalb ist es schwierig die Symptome zuzuordnen. (siehe Betäubungsmittel und Symptome)
Wenn sofort oder einige Monate nach einem ärztlichen oder zahnärztlichen Eingriff eine der folgenden Beschwerden auftritt, sollte man an eine Unverträglichkeit denken.
- Müdigkeit und ein allgemeines Gefühl von Unwohlsein
- allergische Reaktionen
- Lebensmittelunverträglichkeiten
- asthmatische Bronchitis
- Kribbeln (Brennen) in Fingern und Zehen oder anderen Körperteilen
- Nervenlähmungen oder Muskelschwäche in Armen oder Beinen
- Beschwerden ohne direkte Ursache
- Tremor (Zittern)
- Spasmen (Verkrampfungen)
- u.v.m.
Nach einer Narkose hat man mit einem BChE Mangel Probleme nicht selbstständig atmen zu können
Normalerweise kann man nach einer OP mit Succinylcholin oder/und Mivacurium nach dem Absetzen nach ca. 3 Minuten wieder selbstständig atmen. Menschen mit einem BChE Mangel können manchmal erst nach 2-3 Stunden selbstständig atmen.
Man muss länger beatmet werden sonst erleidet man einen Atemstillstand, oft treten auch erst später nach Narkosen Probleme auf.
Hier werden einige Arten von Betäubungsmitteln aufgelistet, die gemieden werden sollten, aber auch welche die möglich sein könnten.
ACHTUNG: Bitte sprecht mögliche Mittel immer mit eurem Arzt ab und beachtet den Haftungsausschluss!
Lokalanästhetika
Betäubungsmittel bewirken eine örtlich begrenzte Schmerzunterdrückung durch die Unterbrechung der Nervreizweiterleitung. Lokalanästhetika werden in Ester und Amide unterschieden.
Ester Betäubungsmittel sollen mit BChE Mangel gemieden werden
ESTER Betäubungsmittel werden über das Blut, also über die Butyrylcholinesterase (BChE) im Blutplasma abgebaut. Mit einem BChE Mangel können Ester Betäubungsmittel nicht abgebaut werden und sollten deshalb vermieden werden.
Ester Betäubungsmittel vermeiden
- Procain (Novanest …)
- Chloroprocain
- Tetracain (Ampres …)
- Oxybuprocain (Novain, Benoxinat …)
- Cocain
- Benzocain (Insecticum …)
Amid Betäubungsmittel (außer Articain) sind mit BChE Mangel möglich
AMID Betäubungsmittel werden über die Leber abgebaut und können mit einem BChE Mangel grundsätzlich abgebaut werden.
- Mepivacain (Scandicain, Meaverin hat am wenigsten unnötige Inhaltsstoffe …) – Abbau über CYP1A2
- Bupivacain (Cabostesin …) – Abbau über CYP3A4
- Ropivacain (Naropin …)
- Etidocain (Dur-Anest …)
- Prilocain (Xylonest, EMLA …) – evtl. Probleme siehe unten
- Lidocain (Xylocain, Xylanest, Citanest …) – evt. Probleme siehe unten – Abbau über CYP1A2, CYP2D6, CYP3A4
Articain (Ubistesin, Ultracain …)– nicht verwenden, siehe unten
Articain, ein Amid Betäubungsmittel, ist eine Ausnahme, weil es über beide Wege, über die Leber und das Blutplasma abgebaut, deshalb sollte Articain bei einem BChE Mangel gemieden werden.
Amid Betäubungsmittel können zwar mit BChE Mangel abgebaut werden, hemmen aber trotzdem das Enzym.
Das Articain Problem – Bosscher Stiftung
Die Bosscher Stiftung, wurde von einer Niederländischen Heilpraktikerin gegründet. Frau Bosscher unterstützte Menschen nach der Entfernung von Amalgam bei der Ausleitung von Giften. Leider musste sie bei einem Teil der Betroffenen feststellen, dass diese trotzdem weiterhin starke Probleme mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und neurologische Probleme hatten. Der einzige Zusammenhang der gefunden wurde war, dass diese Personen einen BChE Mangel hatten und mit Articain betäubt wurden. Es wurden wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt und Einträge zur Vermeidung von Articain (Ubistesin, Ultracain) mit einem BChE Mangel in den Beipackzetteln bewirkt. Weitere Informationen sind auf der Webseite der Bosscher Stiftung zu finden. 59
Die Stiftung war mein erster Hinweis auf den Zusammenhang von Betäubungsmittel und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Danke für Ihre Arbeit!
Mepivacain
Mepivacain/Scandicain wird über CYP1A2 über die Leber abgebaut. Das Meaverin hat am wenigsten unnötige Inhaltsstoffe und sollte gut verträglich sein. Sollte man damit Probleme haben oder es nicht ausreichend wirken, sollte das CYP1A2 Gen untersucht werden.
Ich baue Mepivacain zu schnell ab, weil mein CYP1A2 Gen zu schnell funktioniert.
Bupivacain
Bupivacain hemmt nicht die BChE Aktivität und wird über CYP3A4 abgebaut. Es hat einen relativ langsamen Wirkungseintritt und eine lange Wirkungsdauer von bis zu 12 Stunden.
Lidocain
Lidocain ist Amid Betäubungsmittel und wird über CYP450 Gene von CYP2D6 und CYP3A4 abgebaut. Eine genetische Veränderung bei diesen Genen kann zu Problemen führen und über einen Gentest aufgrund von Medikamentenunverträglichkeiten abgeklärt werden. Lidocain hemmt die Cholinesterasen und aktiviert die Mastzellen, die bei allergischen Reaktionen Histamin ausschütten, zum Platzen (Degranulation). Als Konservierungsstoff werden hier Sulfatverbindungen verwendet, wie Methylparaben und Methylbisulfat in Xylocain oder Natriummetabisulfat, die allergische Reaktionen auslösen können.
Zusätzlich kann eine Überdosierung zu Problemen führen. Die angegebene Normaldosis ist auf Männer ausgelegt. Männer metabolisieren, also verarbeiten, Medikamente anders als Frauen und leider wird das bei der Gabe nicht berücksichtigt (siehe unten). 1,56,57
Prilocain
Mit Ausnahme von Prilocain (p Hydroxylierung in der Leber und Abbau in Nieren und Lunge) werden Lokalanästhetika vom Amid-Typ zum überwiegenden Teil in der Leber abgebaut. Verursacht wird die Methämoglobinämie durch o-Toluidin (Stoffwechselprodukt von Prilocain). Bei einer Prilocain-Plasmakonzentrationen 3–5 ng/ml kann eine Zyanose (Blausucht) auftreten. Durch Gabe von Methylenblau (1–3 mg/kg KG) wird das Methämoglobin wieder in Hämoglobin umgewandelt. Vorsicht bei Anämie, Störungen des pulmonalen Gasaustausches und Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel.
Prilocain ist in Bezug auf akute Toxizität das sicherste Lokalanästhetikum. Krämpfe oder kardiovaskuläre Toxizität kommen kaum vor. Eine klinisch relevante Bildung von Methämoglobin ist nach höheren Dosen (ab 5 mg/kg) möglich. Darunter versteht man, eine erhöhte Konzentration von Methämoglobin (Met-Hb) im Blut. Das in den roten Blutkörperchen vorhandene Hämoglobin, das den Sauerstoff transportiert, wird dabei in das funktionsunfähige Methämoglobin umgewandelt und steht damit nicht mehr für den Sauerstofftransport zur Verfügung. 61
Welche Betäubungsmittel sind für Menschen mit BChE Mangel möglich?
Merkspruch Unterscheidung Betäubungsmittel
Wenn zwei i im Namen vorkommen, handelt es sich um ein Amid Betäubungsmittel wie zum Beispiel Mepivacain.
Wenn nur ein i im Namen vorkommt, handelt es sich um ein Ester Betäubungsmittel wie zum Beispiel Procain. ACHTUNG auch Amid Betäubungsmittel können mit einem BChE Mangel Probleme bereiten.
Hierzu zählen nur die oben genannten Betäubungsmittel und nicht Muskelrelaxantien.
Mit dem Merkspruch zwei ii im Namen kann man die Amid Betäubungsmittel, die in der Leber und nicht durch BChE im Blutplasma abgebaut werden, relativ schnell herausfiltern. Amidbetäubungsmittel können mit einem BChE Mangel abgebaut werden. Leider gibt es bei Amid-Betäubungsmittel auch wieder Ausnahmen.
ACHTUNG andere Unverträglichkeiten wie Salicylatintoleranz oder Allergien auf weitere Inhaltsstoffe wurden hier nicht berücksichtigt.
Laut MedUni Wien und Bosscher Stiftung sollten die oben genannten Ester Betäubungsmittel bei einem BChE Mangel gemieden werden.
Muskelrelaxantien wie Succinylcholin und Mivacurium sind mit einem BChE Mangel wegen verlängerter Wirkdauer ein Problem
Folgende Muskelrelaxantien mit BChE Mangel meiden, die diese zu einer verlängerten Apnoe (Atemstillstand, Erschlaffung der Muskulatur):
Succinylcholin
Mivacurium
Succinylcholin (Suxamethonium) ist bis heute das einzige klinisch eingesetzte depolarisierende Muskelrelaxans und sollte bei BChE Mangel vermieden werden.
Mivacurium ist ein kurzwirksames nicht-depolarisierendes Muskelrelaxans aus der Gruppe der Benzylisochinoline. Es kann zur Histaminfreisetzung kommen. Bei einem BChE Mangel kann es zu einer verlängerten Wirkdauer kommen und sollte deshalb gemieden werden.
Der Abbau von Succinylcholin und Mivacurium erfolgt durch Butyrylcholinesterase im Blutplasma.
Manche intramuskulär zu verabreichenden Antibiotika enthalten Lokalanästhetika-Zusätze, auch hier
ist mit einer eventuellen Toxizität von Lokalanästhetika des Aminoester-Typs zu rechnen.
Zusätzlich sollte im Notfallpass oder einer Notfall App auch keine Salicylate (Aspirin), kein Articain (Amid Betäubungsmittel) stehen.
Mögliche Muskelrelaxantien
- Rocuronium (Esmeron …) ist ein Aminosteroid, das bei einer Narkoseeinleitung beim nicht nüchternen Patienten (Ileuseinleitung – Einführen des Beatmungsschlauchs), wenn Succinylcholin kontraindiziert ist, möglich ist. Es erhöht nicht den Histaminspiegel. 62,63
- Atracurium (Tracrium … ) – erhöht den Histaminspiegel 62
- Cis-Atracurium (Nimbex …)
Weitere Informationen zu möglichen Betäubungsmitteln
Weitere Informationen sind auf der Seite der MedUni Wien und der Bosscher Stiftung nachzulesen. Beide stellen Übersichten über verträgliche Betäubungsmittel bei einem BChE Mangel zur Verfügung.
Dort heißt es „mit und ohne“ Adrenalinzusatz. Weitere Informationen zu Adrenalin und BChE siehe unten.
Unter Betäubungsmittel und unter folgendem Link werden Muskelrelaxantien genauer beschrieben. 25
Doch leider sind nicht alle Amid Betäubungsmittel ohne weiteres zu empfehlen, siehe Informationen oben zu Articain, Lidocain, Prilocain.
VORSICHT mit ARTICAIN!!! Articain scheint in der Liste der MedUni Wien auf. Articain sollte gemieden werden (Informationen siehe oben). In Deutschland ist es laut Beipackzetteln bei BChE Mangel nicht erlaubt. Es wird oft bei Zahnärzten als Ubistesin, Ultracain o. ä. verwendet. Es ist zwar ein Amid Betäubungsmittel, wird aber als einziges nicht nur über die Leber, sondern auch über BChE im Blutplasma abgebaut.
Mein Problem entstand erst durch eine Zahnbehandlung mit zu viel Articain!
Notfallpass
Jeder Arzt sollte über einen BChE Mangel informiert sein, da ansonsten möglicherweise verstärkte Probleme bei einer Betäubung auftreten können, wie zum Beispiel Muskelkrämpfe bis hin zum Atemstillstand.
Deshalb sollte man Informationen bei sich tragen, wo verträgliche und nicht verträgliche Mittel notiert sind. Dies kann durch einen Allergiepass, Notfallpass, der oft in Apotheken ausliegt oder über das Handy geschehen. Hier stehen handyeigene Einstellungen wie die Medical ID oder Health App zur Verfügung oder man lädt sich die Notfall ID App herunter. Folgende Informationen können dort notiert werden.
Was kann man nach einer Narkose tun?
Durch den Ausgleich zwischen dem intrazellulären und dem extrazellulären Raum (Diffusion) kann es sein, dass die Rezeptoren die Türen zu lange offenhalten, somit kann zu viel Kalium aus den Zellen austreten und Magnesium und Natrium in die Zellen eintreten, das kann den Elektrolythaushalt durcheinanderbringen. Deshalb ist es oft sinnvoll nach seinen Mineralstoff- und Vitaminhaushalt aufzufüllen.
Hilfe nach Narkosen
- Elektrolyte (Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium) auszugleichen,
- Vitamin C aufzufüllen, das dies oft nach Narkosen stark verringert ist,
- B12 ausgleichen, weil die Produktion von B12 durch Betäubungsmittel gestört sein kann (MTRR, MTHFR). 29
Zusatzstoffe
Fast alle Lokalanästhetika enthalten Vaskokonstriktoren, diese bewirken eine Gefäßverengung.
Vaskokonstriktoren, das sind meist körpereigene Hormone (Kampf- oder Fluchtmodus – beeinflussen den Sympathikus) mit gefäßverengender, blutdrucksteigernder Wirkung. Dies sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße verengen und das Betäubungsmittel länger wirken kann und nicht zu schnell „abtransportiert“ wird. Damit wird auch die Gefahr einer Nachblutung unterbunden und ein hoher Blutverlust vermieden. Ohne Vaskokonstriktoren müssen höhere Dosen verabreicht werden.
Arten von Vaskokonstriktoren
- Adrenalin (Epinephrin)
- Noradrenalin (Norepinephrin)
- Felypressin (Octapressin) = synthetisch, geringere Wirkung als, ausschließlich in Kombination mit Prilocain
Die Nachteile von Vaskokonstriktoren liegen in den möglichen Nebenwirkungen auf Herz und Nervensystem.
WARNUNG: Sollten Beschwerden jeglicher Art am Herzen oder im Bereich des Nervensystems auftreten – informiert in jedem Fall euren (Zahn)Arzt.
Adrenalin bei Histaminintoleranz und BChE Mangel meiden
Adrenalin erhöht den Einfluss des Neurotransmitters Acetylcholin in den ersten 240 Minuten nach Verabreichung, danach sinkt der Neurotransmitter wieder. Laut einer anderen Studie hemmt Adrenalin die Cholinesterase, die Acetylcholin abbaut. Leider sind die Studien alt und nicht digitalisiert, deshalb konnte ich die Daten nicht überprüfen. 2,3
Adrenalin sollte bei Histaminintoleranz (HIT) gemieden werden.
Konservierungsmittel in Lokalanästhetika
Werden Vaskokonstriktoren bei Lokalanästhetika eingesetzt, müssen diese vor einer Oxidation geschützt werden. Dazu werden Sulfatverbindungen, aber auch Metylparabenverbindung verwendet.
Es ist bekannt, dass Sulfatverbindungen allergische Reaktionen hervorrufen können. Insbesondere Patienten mit asthmatischer Bronchitis reagieren empfindlich auf solche Verbindungen.
Es wird immer vermutet, dass die Betäubungsmittel allergische Reaktionen hervorrufen. Das kommt aber in der Praxis bei Amidtyp Anästhetika höchst selten vor – meistens ist der Konservierungsstoff die Ursache. 59
Ursachen für Betäubungsmittelunverträglichkeiten
Entweder man reagiert allergisch auf das Betäubungsmittel oder auf einen der Zusatz- oder Konservierungsstoffe oder man hat eine Überdosis des Betäubungsmittels erhalten. Diese sind nur an Männer getestet worden, Frauen verarbeiten Betäubungsmittel anders (siehe unten). Weitere Gründe können andere Genveränderungen wie zum Beispiel in den CYP450, MTHFR oder UGT1A1 Genen (siehe Betäubungsmittel – Gründe für Unverträglichkeiten)
Wenn die Acetylcholinesterase blockiert ist, hilft BChE aus. Bei einem BChE Mangel sind nicht ausreichend Enzyme vorhanden um Acetylcholin abzubauen und zusätzlich noch das Lokalanästhetika zu verarbeiten. Leider beeinflussen Betäubungsmittel die Calcium Rezeptoren. Aus diesem Grund kann es ebenfalls zu möglichen unerwünschten Reaktionen kommen (siehe Betäubungsmittel Wirkungsweise)
Bestimmte Betäubungsmittel (auch Amid Betäubungsmittel) wie Dibucain oder Lidocain (vermutlich noch mehr) blockieren die Cholinesterasen. Lidocain kann die Mastzellen, in denen die verschiedensten Mediatoren wie Histamin und Hormone gespeichert sind, zur Degranulation bringen, das heißt zur Ausschüttung und dies kann zu den verschiedensten Sofort- oder auch Spätreaktionen führen.
Frauen sind anders, auch bei der Verarbeitung von Medikamenten!
Leider wird dies bei der Gabe von Medikamenten und Betäubungsmittel nicht beachtet. Deshalb treten bei Frauen vermehrt Vergiftungen durch eine zu hohe Menge an Medikamenten oder Betäubungsmittel auf. 58
- Die Resorption im Darm ist anders, da Frauen eine verzögerte Magen-Darm-Passage gegenüber von Männern haben. Die Alkoholresorption von Frauen ist beschleunigt, weil die Alkoholdehydrogenase in der Magenschleimhaut weniger aktiv ist als bei Männern.
- Das Plasmaprotein, das die Medikamente im Körper verteilt ist durch Estrogene/Östrogene reduziert.
- Frauen haben mehr Fettgewebe, auch das beeinflusst die Medikamentenverteilung.
- CYP3A4, ein Enzym der Leber, das auch für Sexualhormonen und Glukokortikoide zuständig ist, wird bei Frauen verstärkt hergestellt, die Aktivität ist höher und dementsprechend ist die Abbaugeschwindigkeit für viele Pharmaka um bis zu 50 Prozent größer als bei Männer.
- Der Abbau in den Nieren und der Leber, die glomeruläre Filtration, ist bei Frauen niedriger als bei Männer.
- Auch wenn die Menge an renalen Arzneistoffen um das Körpergewicht bei Frauen angepasst wird, haben Medikamente einen höheren Wirkspiegel als bei Männern. 46-48
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Weitere Literatur dazu ist unter Betäubungsmittel zu finden.
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