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Alle Dinge sind Gift
Alle hier genannten Gifte und Gegengifte führen auch bei Menschen, die keinen BChE Mangel oder eine andere genetische Veranlagung haben, zu Vergiftungen. Schlechte Entgifter haben bereits früher Symptome. Bei Vergiftungen treten die verschiedenste Symptome auf, abhängig davon, welche Rezeptoren gehemmt sind oder ob die Cholinesterasen gehemmt wurden, können anticholinerge oder akut cholinerge Syndrome auftreten.
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“
– Paracelsus
Diese Gifte hemmen die Cholinesterasen
- Organophosphate (Pestizide, Herbizide, Zusatzstoffe in Schmieröle (Fume Event) etc.), Phosphorsäureester
- Carbamate (Insektizide, E 605)
- Nervengas (Sarin, Nowitschok …)
- Pflanzengifte wie Atropin (Belladonna, Tollkirsche), Physostigmin (Kalabarbohne), Nikotin (Tabakpflanze), Curare (Pfeilgift) aber auch Muskarin (Fliegenpilz) u.v.m.
- Neostigmin
- Betäubungsmittel
Cholinesterase Hemmer werden in therapeutischen Dosen bei Morbus Alzheimer (Tacrine und Donepezil) eingesetzt, diese stammen auch von Pflanzen (Alkaloide, Cholinesterase Inhibitoren), zur Behandlung von neuromuskulären Blockaden (Neostigmine, Pyridostigmine, Edrophonium) oder bei Glaukom (Echothiopate), Myasthenia gravis (Pyridostigmine).
Unter Genvarianten sind weitere Gene aufgelistet, mit denen man ebenfalls Probleme mit Cholinesterase Inhibitoren haben kann.
Organophosphate, Carbamate, Nervengase
Organophosphate sind organische Phosphorsäureester (Pestizide und Insektizide) und Carbamate sind Salze und Ester der Carbaminsäure (Insektizide), sie sind chemisch verschieden, hemmen aber beide die Cholinesterasen. Nervengifte und Pestizide werden als organische Phosphorverbindungen (OPC) oder Organophosphate zusammengefasst. 14,15,61,62
Menschen mit einer genetisch veränderten Variante des BCHE Gens können verstärkt und bereits viel früher Probleme mit Organophosphaten, Carbamaten und Nervengasen haben. Nicht nur mit einer veränderten BCHE Varianten, sondern auch mit Varianten des PON1 Gens können Organophosphate schlechter abgebaut werden (siehe auch Genvarianten)
Organophosphate
Organophosphate werden über die Haut, die Luft oder über Nahrungsmittel aufgenommen.
Organophosphate und Carbamate verursachen ähnliche Symptome wie anticholinerge Medikamente wie Kurzatmigkeit, Keuchen, zu langsamer Herzschlag, Sauerstoffmangel, niedriger Blutdruck, Krämpfe etc. siehe Symptome. 16
Eine Vergiftung mit Organophosphaten führt zu einer irreversiblen Hemmung der Cholinesterase Enzyme, die nicht mehr aufgehoben werden kann. Dies führt zu einem Dauerreiz der Muskeln und führt damit zu Krämpfen bis hin zum Atemstillstand.
Wofür werden Organische Phosphorverbindungen (Organophosphate) verwendet?
- Kunststoffe
- weichen und harten Polyurethan-Schäumen (PU, bzw. PUR): Dämmschaum, Montageschaum z. B. für Fenster und Türen
- Lacke
- Weichmacher in Bodenbelägen, Tapeten, Duschvorhängen, Kabelummantelungen, Klebstoffen, Dichtungsmassen, Farben, Lacken
- medizinische Produkte, wie Blutbeutel und Schläuche
- Verpackungen von Lebensmittel
- Zusatzstoff in Pestiziden
- Härter und Beschleuniger
- Emulgator
- Flammschutz – OPFSM = Organophosphat-Flammschutzmittel in Gebäuden, Pkw, Bahn, Flugzeug, in täglichen Gebrauchsprodukten wie Elektroartikel, Textilien, Möbel, Fahrzeugsitze, Matratzen, Teppichrücken, Kunststoffgehäuse von TV- und PC-Geräten, Vorhänge, Sesselüberzüge aus lederähnlichen PUR-Stoffen, PU-Versiegelungen für Holzböden und Putzmittel
- Flotations- und Netzmittel z. B. beim Papierrecycling, Tauchlackierung, Galvanik
- Beiz- und Haftmittel zum Aufbringen von Farben und Lacken, als reinigende, korrosionshemmende und haftvermittelnde Substanzen
- Öl- und Treibstoffadditive (Hydraulikflüssigkeiten, Schmieröladditive, Antiklopfmittel)
- Fume Events in Passagierflugzeugen- pyrolisierte flüchtige organische Kohlenwasserstoffe (VOC), Phenol-Naphthylamine, TBP (Tribu-tylphosphat), TCP (Tricresylphosphat) und TPP (Triphenylphosphat), Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Aldehyde (z.B. Formaldehyd, Acetaldehyd, Hexanal), zum Beispiel in Kerosin, Turbinenölen, Hydraulikölen und Enteisungsmitteln
- Hilfsmittel für Textilien
- Hilfsmittel für Papier
- Hilfsmittel für Putz- und Reinigungsmittel
- u.v.m.
Der immense Einsatz führt zu einer deutlichen Belastung. 63
Akute Vergiftung durch Organophosphate nach Fume Event
In Passagierflugzeugen wird manchmal von „Fume Events“ berichtet, bei denen Schadstoffe wie Kerosin, Turbinenöle, Hydrauliköle, Enteisungsmittel etc., häufig bei der Start- und Landephase, aufgrund der maximalen Belastung der Triebwerke, freigesetzt werden. Dabei können Aerosole in die Kabine gelangen, manchmal nimmt man dabei Gerüche war, jedoch nicht immer.
Die daraus resultierenden akuten und chronischen Symptome werden bei Flugpersonal von der Berufsgenossenschaft als Arbeitsunfall anerkannt, wenn die Arbeitsunfähigkeit wenige Tage beträgt. Die Diagnose lautet „Akzidentelle Inhalation“ oder „Inhalationstrauma“, die Symptome sollten durch toxikologische, pneumologische und neurologische Untersuchungen begleitet werden.
Bei Langzeiterkrankungen ist es mit der Anerkennung derzeit noch problematisch, da die Berufsgenossenschaft bislang keine Kausalität zwischen Fume Events und der Krankheit annimmt. 16,19
Aber nicht nur das Flugpersonal reagiert auf Fume Events, auch Passagiere können Symptome haben.
Hier eine Information der Gewerkschaft UFO zu Fume Events 16 https://www.ufo-online.aero/images/themen/gesundheit/pdf/smelleventguide/smell-event-guide-deutsch.pdf
Symptome Fume Event
Symptome können, müssen aber nicht sofort eintreten und können mit einer Verzögerung von bis zu vier Wochen auftreten. Hier ein Auszug von Symptomen von Fume Events, weitere Symptome sind hier zu finden.
- Schleimhautreizung
- Atemnot
- Augenbrennen
- Kopfschmerzen
- Bauchkrämpfe
- Muskelschwäche
- grippeähnliche Symptome
- Störungen des Gleichgewichts und des Gangs
- starke Übelkeit und Erbrechen
- Parästhesien (Kribbeln/Taubheitsgefühle)
- Herzrhythmusstörungen
- erhöhter Puls
- Paresen (leichte, unvollständige Lähmungen eines Muskels, einer Muskelgruppe oder einer Extremität)
- Müdigkeit
- Gedächtnis-, Konzentrations- und Sprachstörungen
- …
Möglich ist auch eine OPIDN (Organophosphat induzierte verzögerte Neuropathie), eine anhaltende Ataxie (Störung der Bewegungskoordination) nach singulärer oder wiederholter Exposition. Betroffen sind dann sensorische, wie auch motorische Nervenfasern. Alle Symptome sollten fortlaufend dokumentiert und medizinisch betreut werden. Ein Tagebuch mit Befundkopien sollte geführt werden.
Insektizide = Organische Phosphorsäureverbindung und Carbamate
Insektizide werden in Fraß-, Atem- und Kontaktgifte, nach ihren chemischen Eigenschaften oder dem Wirkmechanismus unterschieden. Sie werden auch von Menschen eingeatmet (Landwirtschaft, Insektenspray) über die Haut oder über Nahrungsmittel aufgenommen.
Dadurch erfolgt eine rasche Verteilung im Gewebe, sodass klinische Symptome innerhalb von 1-2 Stunden nach der Aufnahme auftreten. 61
Viele der eingesetzten Wirkstoffe beeinflussen die Übertragung von Informationen im Nervensystem. Nervengifte können in unterschiedlicher Weise in die Reizübertragung eingreifen.
Acetylcholin führt zu einer kurzzeitigen Öffnung von Natrium Kanälen, was zu einer Erregung oder im Falle von Muskelzellen zu einer Kontraktion führt. Einige Insektizide verhindern den Abbau von Acetylcholin durch die Blockade des Enzyms der Acetylcholinesterase. Acetylcholin bleibt somit länger aktiv, deshalb bleiben die Natrium Kanäle länger geöffnet und es kommt zu einer Dauerreizung. Eine Dauerreizung führt zu Krämpfen und Atemstillstand.
Einsatz von Insektiziden
- Insektizide als Mückenspray oder Stecker
- Akarizide gegen Milben oder Zecken
- Nematizide gegen Fadenwürmer oder als Pflanzenschutzmittel
- Herbizide gegen Unkraut
- Fungizide gegen Pilze,
- Antiparasitika gegen Milben, Flöhe, Würmer
- Molluskizide gegen Schnecken
Phosphorsäureester
Organische Phosphorsäureverbindungen (Phosphorsäureester) werden als Fraß-, Kontakt, und Atemgifte bei der Insektenvernichtung eingesetzt. Sie wirken systemisch, weil sie von den Pflanzen aufgenommen werden. Sie werden auch im Vorratsschutz angewendet. 64
- Kornkäfer
- Mehlmotten
- Wanzen
- Schaben
- Flöhe
- Silberfisch
- Fliegen
Die Symptome sind abhängig von der Affinität der Organophosphate zu den jeweiligen muskarinischen und nikotinischen Rezeptoren. In einigen Studien wurde gezeigt, dass Organophosphate für die Entstehung von Asthma bei Erwachsenen und Kindern. 15
Bei Tieren wurde ebenfalls eine chronische toxische Wirkung durch bestimmte Organophosphate wie Chorpyrifos, Diazinon, Famphur, Fenthion, Haloxon, Malthion oder Parathion festgestellt. Diese können zu einer chronischen Polyneuropathie führen. Dabei kommt es nach 1-3 Wochen nach einer akuten Exposition zu irreversiblen Degenerationen der Motoneuronen, die sich mit Lähmungen in den Hintergliedmaßen manifestieren, im Extremfall sterben die Tiere an Atemlähmung. 62
E 605 ist eine organische Phosphorverbindung, die als Insektizid verwendet wird. Ähnliche Phosphorverbindungen sind die berüchtigten Nervengase Sarin und Tabun.
Die Hemmung durch Organophosphate ist irreversibel und kann nicht mehr aufgehoben werden.
Als Gegenmittel werden Atropin und Oxime eingesetzt (siehe auch Gifte und
Eine Erneuerung der Enzyme der Cholinesterasen erfolgt bei AChE nach 90 Tagen und BChE erneuert sich nach ca. 40 Tagen.
Carbamate
Alle Carbamate sind N-substituierte Ester der Carbamidsäure. Im Gegensatz zu Organophosphaten kann das durch Carbamate inaktivierte Enzym wieder reaktiviert werden – reversible Hemmung. Die Therapie bei Vergiftungen erfolgt mit Atropin, um dem schädlichen Überschuss an Acetylcholin entgegenzuwirken.
Menschen mit BChE Mangel reagieren verstärkt und schneller auf Vergiftungen mit Insektiziden.
Auch Insektizide verursachen manchmal erst nach 1-2 Wochen Lähmungen durch die irreversible Zerstörung oder Entmarkung der Myelinscheiden. Als Demyelinisierung oder Entmarkung bezeichnet man die degenerative Zerstörung der Myelinscheiden der Axone (Stromkabel der Nerven) des Zentralnervensystems (ZNS) oder des peripheren Nervensystems (PNS) motorischer Nerven und der dazugehörigen Rückenmarksbahnen. Der Wirkmechanismus dieser Vergiftungsform ist noch unbekannt. 65
Deshalb sollte man versuchen nur biologische Lebensmitteln zu essen und im Haus und Garten solche Mittel nicht zu verwenden. Vielleicht sollte man auch die Nachbarn diesbezüglich ansprechen und sich in ländlichen Gegenden nicht in der Nähe von Feldern aufhalten, die bespritzt werden.
Gerade auch bei Haustieren in Form von Puder, Sprays, Halsbändern, Shampoos usw. muss man vorsichtig sein oder wenn man sich selbst vor Zecken oder gegen Insekten schützen möchte.
Die meisten Organophosphate und Carbamate weisen eine gute Fettlöslichkeit (Lipidlöslichkeit) auf. 62
Nervengas
Organophosphate oder Carbamate werden leider auch als Kampfstoffe wie die Substanzen Sarin, Soman, Nowitschok (Vergiftung des Kremlkritikers Nawalny). 66
Manche Nervengase wie Sarin oder Nowitschok binden kovalent, das bedeutet einen festen Zusammenhalt von Atomen und hemmen somit die Acetylcholinesterase irreversibel, das heißt nicht rückgängig machbarer Funktionsverlust des Enzyms.
Dies bedeutet, dass Nervengifte widerstandsfähiger gegen spontane Auflösung der Verbindung und auch gegen Gegenmittel wie z. B. Atropin sind. Deshalb muss mit einer Behandlung innerhalb der ersten 24 Stunden begonnen werden (Nawalny).
Eine irreversible Blockade des Enzyms der AChE kann man sich so vorstellen, als würde die Acetylcholinesterase (AChE) wie Pac-Man sein, dass Acetylcholin in seine Einzelteile zerlegt. Pac-Man bekommt durch die irreversible Bindung mit Nervengasen ein Schloss vor den dem Mund und kann somit Acetylcholin nicht spalten und der Mund bleibt versperrt, bis das Enzym nach 90 Tagen seinen Geist aufgibt. Das Nervensystem wird mit Reizen überfrachtet. Daraus folgen Lähmungen und Muskelkrämpfe, die bis zum Tod führen können. 67,68
Nawalny hat gefrorenes Blutplasma verabreicht bekommen, um die Butyrylcholinesterase (BChE) zu steigern.
Atropin, das selbst ein Gift ist und bei einem BChE-Mangel schlecht vertragen wird, kann als Gegengift (Antidot) gegen andere Gifte wie Nervengase bzw. Organophosphate wirken. Atropin verdrängt die Organophosphatverbindungen von den Rezeptoren.
ABER VORSICHT: Bitte nicht selbst behandeln, das ist LEBENSGEFÄHRLICH!!!
In Südostasien kommt es pro Jahr zu mehr als 100.000 Todesfällen durch Organophosphor-Pestizid-Vergiftungen, dass eine Überstimulation der Muskarin- und Nikotinrezeptoren zur Folge hat. 14,61,62,68
Symptome bei Organophosphatvergiftungen (Nervengas, Insektizide, Herbizide …) – siehe oben akute cholinerge Symptome wie z. B.
- extrem kleine Pupillen
- Speichelfluss
- Krämpfe
- Lähmungen
- Herzversagen
- …
Aufnahme von Organophosphaten, Carbamaten, Nervengifte
Die Aufnahme von Organophosphaten und Carbamaten erfolgt nicht nur über den Magen-Darm-Trakt, sondern auch sehr schnell über die Haut oder durch das Einatmen.
Jeder Mensch bekommt Probleme mit Nervengasen. Menschen mit einer genetisch veränderten Variante des BCHE Gens können verstärkt und bereits viel früher Probleme mit Organophosphaten wie von Pestiziden und Insektiziden etc. haben. Aber auch mit Varianten des PON1 Gens können Organophosphate schlechter abgebaut werden.
Verschiedene Pflanzen Gifte hemmen die Cholinesterasen
Bei Vergiftungen muss immer die Rettung/Notarzt 112 gerufen werden. Auch der Giftnotruf kann weiterhelfen.
Bitte den Haftungsausschluss beachten, diese Webseite dient nur zur Information und ersetzt keine ärztliche Beratung.
Pflanzengifte – Alkaloide
Alkaloide kommen in Pflanzen, Tieren und Pilzen vor, sie sind alkalische Stoffe, zumeist Basen. Im menschlichen Organismus entfalten sie pharmakologische und/oder toxikologische Wirkungen, sehr häufig dadurch, dass sie auf das Zentralnervensystem wirken.
Pflanzen sind ständig Fraßfeinden ausgesetzt, mit Giften wie Alkaloiden schützen sie sich davor. Es wurden bisher circa 20.000 verschiedene Alkaloide gefunden. Viele Alkaloide werden in der Medizin verwendet, wie das Alkaloid Papaverin, das aus Schlafmohn gewonnen wird und als Morphin eingesetzt wird. Andere Alkaloide werden gegen Alzheimer oder Demenz oder als Hormonersatzstoffe und mehr verwendet. Weitere Alkaloide werden als Nahrungs- und Genussmittel täglich verwendet, wie Coffein, Chinin, Nikotin, Solanin und Chaconin in Nachtschattengewächsen (Kartoffeln, Tomaten) u. v. m. Hier wird ein Teil der medizinisch genutzten Alkaloide kurz erklärt, unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind weitere Pflanzen/Nahrungsmittel zu finden, die ebenfalls Alkaloide enthalten und wir in unserer heutigen Ernährung fast täglich zu uns nehmen.
Einige Alkaloide
- Tropanalkaloide, z. B. Atropin, Scopolamin, Cocain, Nachtschattengewächse, Yams
- Opiate, z. B. Codein, Morphin, Thebain
- Mutterkornalkaloide, z. B. Ergotamin
- Xanthine, z. B. Coffein, Theobromin
- Capsaicinoide, z. B. Capsaicin
- Chinoline, z. B. Chinin, Chinidin
- Isochinoline, z. B. Papaverin
- Indolalkaloide, z. B. Reserpin
- Phenethylamine, z. B. Mescalin, Ephedrin
- Vincaalkaloide, z. B. Vincristin, Vinblastin
- Nikotin
- Strychnin
- Colchicin
- Curarealkaloide, z. B. Toxiferin, Tubocurarin, Alcuronium
- … 101
Tropanalkaloide
Tropanalkaloide kommen im Unkraut aus der Familie der Nachtschattengewächse wie dem Gemeinen Stechapfel (Datura stramonium L.), dem Schwarzen Bilsenkraut (Hyoscyamus niger L.) und der Tollkirsche (Atropa belladonna L.) vor. Bei der Getreideernte werden oft Pflanzenteile, einschließlich Samen der Giftpflanzen, miterfasst, dadurch gelangen Verunreinigungen in Lebensmittel. Eine nachträgliche Reinigung des Erntegutes ist nicht in jedem Fall möglich. Betroffen waren dabei besonders Sorghum, Hirse, Buchweizen und Mais sowie daraus hergestellte Erzeugnisse.
Bei EU-weit durchgeführten Untersuchungen wurden insbesondere bei den oben genannten Getreidesorten und Erzeugnissen daraus erhöhte Gehalte der Tropanalkaloide Atropin und Scopolamin festgestellt. Diese sind akut sehr toxisch und beeinflussen bereits bei geringer Aufnahme die Herzfrequenz und das zentrale Nervensystem, Übelkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit und mehr können dadurch auftreten (siehe Symptome).
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellte im Jahr 2013 fest, dass Kleinkinder und Säuglinge bei Verzehr von Getreideerzeugnissen, die mit Tropanalkaloiden verunreinigt sind, am meisten gefährdet sind. Deshalb wurde aufgrund der Verordnung (EG) Nr. 1881/2006 für Getreidebeikost und andere Beikost für Säuglinge und Kleinkinder, die Hirse, Sorghum, Buchweizen oder daraus gewonnene Erzeugnisse enthalten, ein Höchstgehalt von jeweils 1,0 µg/kg festgelegt. Für alle übrigen Lebensmittel gibt es keine allgemeingültigen EU-weiten Höchstmengen. 99
Atropin/Belladonna – Gift der Tollkirsche
Die schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna) ist giftig und hat ihren Namen der griechischen Göttin Atropos zu verdanken, sie ist eine der drei Schicksalsgöttinnen und ist diejenige, die den Lebensfaden durchschneidet.
Atropin oder die schwarze Tollkirsche ist ein Nachtschattengewächs, der Saft der Tollkirsche hat eine pupillenvergrößernde Wirkung und wurde früher zu Schönheitszwecken von Frauen verwendet (belladonna = schöne Frau). Heutzutage wird es neben anderen Mitteln bei Augenuntersuchungen zur Pupillenerweiterung verwendet. Die Schwarze Tollkirsche gilt als alte Zauberpflanze mit der Fähigkeit, Erregungszustände (vgl. „Tollwut“) auszulösen und ist seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt. 61,69
Wirkungsweise: Atropin wirkt hauptsächlich an den muskarinergen Acetylcholinrezeptoren bindet, jedoch nicht an den nikotinischen Acetylcholinrezeptoren (an der motorischen Endplatte).
Atropin blockiert die Acetylcholinrezeptoren in den Synapsen des Herzens, des Magen-Darm-Trakts und der Augen, daraus folgt der Herzstillstand und somit der Tod.
Gegenmittel von Atropin ist Physostigmin.
Physostigmin – Gift der Kalabarbohne
Die Samen der Kalabarbohne (Physostigma venenosum) und die Früchte des Manchinelbaums (Hippomane mancinella) enthalten Physostigmin.
Wirkungsweise: Physostigmin ist ein indirektes Parasympathomimetikum (Cholinergikum), d. h. es verstärkt die Wirkung des parasympathischen Nervensystems im Körper. Es ist ein Acetylcholinesterasehemmer (AChE Inhibitor) und verzögert den Abbau von Acetylcholin. Durch die Erhöhung der Acetylcholinkonzentration am Rezeptor verstärkt es den Parasympathikus. Die Herzfrequenz wird gesenkt, die Pupillen werden verengt, genauso wie die Bronchien, die Darmbewegung wird angeregt. Physostigmin kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden (tertiäres Amin) im Gegensatz zu Neostigmin und somit im Zentralnervensystem (ZNS) wirken. 70–75
Physostigmin ist ein mögliches Gegenmittel bei einem anticholinergen Syndrom, weil es andere Gifte von deren Platz verdrängt. Es wird eingesetzt bei Vergiftungen durch
- Alkohol
- Antihistaminika
- atropinhaltigen Pflanzen (Tollkirsche, Stechapfel …),
- Benzodiazepine (gegen Angstzustände, Panikattacken, Schlafstörungen)
- Antidepressiva
- Opiaten
- zum Beenden von Narkosen
- gegen Störungen nach Operationen wie Kältezittern oder verzögertes Erwachen
- hilft gegen Probleme nach der Narkose mit Propofol
Physostigmin wird als Gegenmittel bei anticholinergen Syndrom durch Atropin und Co eingesetzt und hilft bei Problemen nach Narkosen.
Muskarin – Pilzgift
Muskarin, ein Gift von Pilzen und ist benannt nach dem Fliegenpilz, der im Gegensatz zu anderen Pilzarten relativ wenig Muskarin enthält.
Wirkungsweise: Es wirkt wie Acetylcholin und bindet reversibel an den muskarinischen Acetylcholinrezeptoren aber fast nicht an nikotinischen Rezeptoren. Jedoch wird es von der Acetylcholinesterase nicht abgebaut. Folgen von einer Vergiftung können Pupillenverengung, Speichel- und Tränenfluss, Schweißausbrüche, Erbrechen, Durchfall, Tobsuchtanfälle und Atemlähmung sein und kann bis zum Tod führen. 35,61
Bitte immer den Giftnotruf anrufen.
Eine Behandlung erfolgt meist durch künstliches Erbrechen, Aktivkohle und Laktulose. Als Gegengift wird Pyridoxin oder Atropin verabreicht.
Nikotin – Gift der Tabakpflanze
Nikotin ist ein Nachtschattengewächs und das Gift der Tabakpflanze. Nikotin erreicht innerhalb weniger Sekunden nach dem Einatmen das Gehirn, schneller als bei einer Injektion. Es bindet im Gehirn an den Acetylcholinrezeptoren, es steigert die Dopaminproduktion, was im Belohnungszentrum des Gehirns oft ein Gefühl von Beruhigung und Wohlgefühl verursacht. Neben Wachheit steigert es auch die Aufmerksamkeit. Durch die Anregung des Parasympathikus wird die Magensäure gesteigert und verstärkt die Darmtätigkeit. Die Aktivierung des Sympathikus setzt Adrenalin frei und steigert somit die Herzfrequenz und den Abbau von Fetten und Glykogen (Blutzucker), dadurch wird die Nahrung schneller verstoffwechselt, es vermindert den Appetit und kann Übelkeit hervorrufen. Das ist mit ein Grund, warum man nach der Raucherentwöhnung oft an Gewicht zunimmt. Die Blutgefäße verengen sich und die Harnproduktion wird verringert. Der Dauerreiz auf die Rezeptoren erhöht die Schmerzempfindlichkeit.
Nikotin wird nach ca. 4 Stunden in der Leber abgebaut und über die Blase ausgeschieden. Das Gehirn verlangt bereits während des Abbaus Nachschub, um das Wohlgefühl wieder zu erreichen. Dauert es zu lange, entstehen Entzugserscheinungen wie Unruhe, Gereiztheit oder Unkonzentriertheit. Die Entzugssymptome sind nach 2 Tagen am stärksten und nach einer Woche deutlich abgemildert, nach 30 Tagen sind sie verschwunden, denn dann sind die Nikotinrezeptoren, die sich während des Rauchens verstärkt bilden, wieder auf ihren Normalbereich gesunken. 93,94
Wirkungsweise: Es wirkt wie der Neurotransmitter Acetylcholin und kann an den Acetylcholinrezeptoren andocken. Jedoch wird es anders als das Acetylcholin von der Acetylcholinesterase nicht abgebaut. Dadurch kommt es zu einer anhaltenden Erregung der Zellmembran, was seine erregungsfördernde und stimulierende Wirkung verursacht. Die tödliche Dosis liegt bei einer oralen Aufnahme von 1mg/kg Körpergewicht. 10,61,76
Zur Raucherentwöhnung wird oft Bupropin verwendet, dass bei einem BChE Mangel möglicherweise nicht vertragen wird. Andere Acetylcholinrezeptorblocker wie Anatoxin A einiger Cyanobakterien, Cytisin des Goldregens wird in manchen östlichen Ländern zur Raucherentwöhnung eingesetzt, in Österreich und mittlerweile auch in Deutschland wird es unter Asmoken verkauft.
Behandelt wird eine Nikotinvergiftung oft mit Aktivkohle und/oder Erbrechen.
Curare – Pfeilgift aus Lianen
Curare ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene alkaloidhaltige Substanzen aus Brechnuss-Arten und Mondsamengewächsen, die von der indigenen Bevölkerung Südamerikas als Pfeilgift für die Jagd genutzt werden. Hergestellt wird Curare aus eingedickten Extrakten von Rinden und Blättern verschiedener südamerikanischer Lianenarten, heutzutage wird Curare auch bei Narkosen verwendet.
Wirkungsweise: Curare besetzt die Acetylcholinrezeptoren der motorischen Endplatten ohne diesen zu aktivieren. Acetylcholin kann somit nicht wirken. Es wirkt reversibel mit den Rezeptormolekülen der Zellmembran, d. h. es kann von ähnlich gebauten Molekülen verdrängt werden. Aus diesem Grund findet es auch in der Medizin bei Operationen mit künstlicher Beatmung Verwendung, wodurch eine totale Entspannung der Muskeln bewirkt wird. Bei einer Vergiftung bewirkt es eine Atemlähmung. Zum Tode führt letzten Endes der Atemstillstand durch Lähmung der Atemmuskulatur. Das zentrale Nervensystem bleibt weitgehend intakt, auch der Herzmuskel ist nicht betroffen.
Curare wirkt bei Aufnahme über die Blutbahn tödlich, nicht aber über den Verdauungstrakt. Der Genuss der mit dem Pfeilgift erlegten Beute ist daher ungefährlich.
Epibatidin der Baumsteigerfrösche und Arecolin der Betelnüsse fungieren, im Unterschied zu Curare, primär als Aktivator am nikotinischen Acetylcholinrezeptor, führen also zu einem Reiz und können dadurch Krämpfe hervorrufen, bevor eine physiologisch bedingte Inaktivierung des Rezeptors (und somit eine Rezeptorblockade) folgt und der curare-ähnliche, muskelrelaxierende Effekt auftritt. 61,77,78
Zur Therapie des neuromuskulären Blocks muss der Patient ausreichend beatmet werden, bis die Giftwirkung nachlässt. Alternativ lässt sich durch den Einsatz eines Cholinesterase-Inhibitors (Pyridostigmin, Neostigmin) der Acetylcholinspiegel erhöhen und damit das Curare von der motorischen Endplatte verdrängen. Durch die Erhöhung der Synapse durch Neostigmin wird der Parasympathikus stimuliert.
Betelnüsse
Betelnüsse sind die Früchte der Areca-Palmen und enthalten das Alkaloid Arecolin und , es wirkt wie Nikotin und macht sehr schnell abhängig. Betelnüsse sind keine Nüsse, sondern eine Beerenähnliche Frucht und sind nach Alkohol, Nikotin und Koffein das am meisten konsumierte Suchtmittel weltweit. Früher wurde es für Zeremonien eingesetzt, mittlerweile wird es als Volkssucht benannt.
Betelnüsse werden als direkte Parasympathomimetika eingesetzt, das bedeutet es wirkt auf die muskarinen Rezeptoren, im Gegensatz zu indirekten Parasympathomimetika, die auf die Cholinesterasen wirken. Sie enthalten die Piperideinalkaloide Arecolin und Guvacolin.
Es wird durch Kauen mit Betelpfeffer und Löschkalk über die Mundschleimhaut aufgenommen, sind leicht bitter im Geschmack, färben den Speichel rot, verursachen Mundkrebs, Speiseröhrenkrebs, Kehlkopfkrebs, Lungenkrebs, Leber- und Bauchspeicheldrüse, sie erhöhen beim Kauen den Speichelfluss, es unterdrückt das Hungergefühl, man wird euphorisch und entspannt durch die Anregung der muskarinen Rezeptoren. Calciumhydroxid erhöht die Aufnahme über die Schleimhäute in das Blut. 104,105
Opiode
Morphin ist ein Opiod aus dem Schlafmohn, das bei Operationen oft verwendet wird. Unter Betäubungsmittel wird beschrieben wie Opiode im Körper wirken.
Heroin
Heroin ist ein halb-synthetisches Opioid, das durch ein chemisches Verfahren aus dem Saft des Schlafmohns gewonnen wird. Es ist ein Substrat von BChE und das einzige Enzym im menschlichen Serum das Heroin umwandelt. Nach dem Passieren der Blut-Hirn-Schranke wird Heroin (Diacetylmorphin) durch BChE im Gehirn zu Morphin (6-Monoacetylmorphin (6-MAM)) hydrolysiert. 110,115
Eine selektive Hemmung von BChE kann die Toxizität und die physiologischen Auswirkungen von Heroin erheblich abschwächen. 118
Menschen mit einem BChE Mangel können bei der ersten Einnahme von Heroin sterben!
Kokain
Kokain ist wie Heroin eine illegale Substanz und hemmt die Wiederaufnahme von Monoaminen (MAO). Durch die Hemmung kommt es zur Anreicherung dieser Monoamine (Adrenalin, Dopamin, Noradrenalin) im Körper. Durch die höhere Konzentration kommt es zu einer veränderten Belohnungsverarbeitung, dies verursacht soziale und kognitive Beeinträchtigungen.
Die Monoaminooxidase-Enzyme bauen Hormone (wie Adrenalin) und Neurotransmitter (wie z. B. Noradrenalin, Dopamin und Serotonin) ab. Durch Hemmung eines oder beider MAO-Enzymtypen kommt es zu einer Anreicherung dieser Monoamine im Körper.
Untersuchungen an Mäusen, denen Hautzellen mit einer verstärkten Form der Butyrylcholinesterase (BChE) transplantiert wurde, konnte darüber eine langfristige Freisetzung des Enzyms Mäuse und wirksam vor kokainsüchtigem Verhalten und vor einer Überdosis schützen. Dies könnte eine Option zur Bekämpfung von Drogenmissbrauch sein. 111
Es wurden Varianten von BChE entwickelt, um die Fähigkeit des Enzyms zu erhöhen, das psychoaktive chemische Verbindung von Kokain zu hydrolysieren. Neben der Verwendung als Therapie für kokainsuchtbedingte Krankheiten könnte das veränderte BChE Enzym gegen andere schädliche Stoffe wie Nervenkampfstoffe oder Pestizide angewendet werden. 116, 117, 119
Kokain wird ebenfalls über BChE metabolisiert. In Kombination mit BChE-Mutationen kann Kokain bei Überdosierung tödliche Auswirkungen haben.
Cannabis
THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) wirkt als psychoaktiver Inhaltsstoff, der als potenter Hemmer der Acetylcholinesterase bekannt ist. Es gibt noch zu wenig Forschung an menschlichen Probanden und widersprüchliche Ergebnisse in Studien.
THC verursacht eine Freisetzung von Dopamin, das über den CB1-Rezeptor wirkt. Eine Erhöhung von Dopamin kann die Acetylcholinesterase verringern oder den Neurotransmitter Acetylcholin erhöhen. Diese Interaktionen können durch verschiedene Polymorphismen die Physiologie noch zusätzlich verkomplizieren. 112
Der Konsum von Cannabis führt nicht nur zu euphorischen Gefühlen, sondern hat auch erhebliche anticholinerge Wirkungen. Die anticholinergen Wirkungen werden für die kognitiven Defizite verantwortlich gemacht, die durch den Konsum von Cannabis entstehen. 113
Daten deuten darauf hin, dass Cannabisharz unterschiedliche Wirkungen auf die AChE- und BChE-Aktivitäten ausübt, die zu den Gedächtnisproblemen und dem Rückgang der kognitiven Funktion bei chronischen Konsumenten beitragen könnten. 114
Neostigmin – synthetisches Gegengift
Neostigmin ist eine Ausnahme, da es synthetisch hergestellt wird, aber trotzdem als Gegengift verwendet werden kann.
Wirkungsweise: Es hemmt das Enzym der Acetylcholinesterase (AChE) und wird als Gegengift bei Vergiftungen gegen Curare und Procuron oder gegen Schlangengift angewendet oder als Antagonist von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien bei der Ausleitung von Narkosen.
Bei Myasthenie-Patienten wird Neostigmin bei myasthenen Krisen, dem lebensbedrohlichem Versagen der Atemmuskeln verwendet, damit werden bei Patienten auch die Darmbewegung angeregt.
Physostigmin, das Insektizid E 605 oder einige chemische Kampfstoffe (z. B. Soman) wirken in ähnlicher Weise. Zur Vermeidung von nicht erwünschten (Neben-)Wirkungen, die durch muskarinische Acetylcholinrezeptoren vermittelt werden und die Steigerung des Parasympathikotonus führen, wird zusätzlich Atropin verabreicht, das muskarinische Acetylcholinrezeptoren blockiert, jedoch die nikotinischen Acetylcholinrezeptoren (an der motorischen Endplatte) nicht besetzt.
In Kombination mit Pilocarpin wird Neostigminbromid wird es in Augentropfen zur Behandlung des Glaukoms verwendet.
Neostigmin wird nur schlecht aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert und überwindet im Gegensatz zu Physostigmin nicht die Blut-Hirn-Schranke, ist also nicht Zentralnervensystem gängig.
Neostigmin wirkt cholinerg bzw. als indirektes Parasympathomimetikum, ein Wirkstoff der den Effekt des Parasympathikus verstärkt. 79,80
Neostigmin wird als Gegengift gegen Curare, Procuron oder gegen Schlangengifte verwendet, wird zur Ausleitung von Narkosen genutzt und bei myasthenen Krisen (Myasthenia gravis Betroffenen) eingesetzt.
Huperzin A – Gift von Bärlappgewächsen
Huperzin A aus Lycopdoium Alkaloiden aus dem chinesischen Tannen Bärlappgewächsen hemmt die Acetylcholinesterase reversibel. Huperzin A ist in größeren Mengen sehr giftig und wird über die Haut, durch Einatmen oder über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen. Es wird bei Alzheimer und Demenz zur Gedächtnis- und Lernverbesserung eingesetzt, aber auch als Gegenmittel bei Organophosphat- bzw. Nervengasvergiftungen verwendet. 91,92
Dioscorin – Gift der Yamswurzel
Yamswurzeln enthalten Stärke, Steroidsaponine wie Diosgenin (Aglykon), Dioscin (Glykosid) sowie Alkaloide wie Dioscorin. Yamswurzeln dienen neben Maniok und Kassava in Afrika und in Teilen von Südasiens als Grundnahrungsmittel, leider kommt es dabei immer wieder zu Vergiftungen.
Die Inhaltsstoffe werden aber auch als Pfeilgift oder Affengift verwendet. Die chemische Grundstruktur ähnelt menschlichen Sexualhormone und Glukokortikoiden (Kortison). In Versuchen konnte nachgewiesen werden, dass Diosgenin die Blutgerinnung hemmt und wirksam gegen die Bildung von Thrombosen ist. Die weitere Wirksamkeit zur Unterstützung der Sexualhormone ist umstritten.
Die Anwendung bei Wechseljahrbeschwerden beruht auf einem Missverständnis. Die Yamswurzel wurde zur chemisch-synthetischen Gewinnung von weiblichen Sexualhormonen und anderer Steroidhormone verwendet (z. B. Progesteron aus Diosgenin). Bei der Einnahme oder der lokalen Anwendung findet diese Umwandlung im Körper nicht statt!
Wirkungsweise: Das Neurotoxin Dioscorin wirkt durch die Blockierung des nikotinischen Acetylcholinrezeptors wirkt. Die physikalische Blockierung führt zu einer Hyperpolarisierung des Neurons. Dioscorin dringt in die geöffneten Ionenkanäle ein und blockiert sie physisch, was eine Änderung der Kanalproteine bewirkt. Dadurch wird die Affinität von Dioscorin für seine Bindungsstelle erhöht.
Bei den betroffenen Ionenkanälen handelt es sich in der Regel um die mit den N-Methyl-D-Aspartat- (NMDA) und GABA-Rezeptoren verbundenen Kanäle, die durch Calcium Ionen gesteuert werden. Die Calcium Ionen gelangen durch den nikotinergen Rezeptor in die präsynaptischen Membranen. Daher könnte Dioscorin neben der physischen Blockade des Ionenkanals auch indirekt die Aktivität der Ionenkanäle über das sekundäre Botensystem hemmen, das durch Calcium Ionen und eine Kaskade verschiedener synaptischer Ereignisse vermittelt wird. Es treten ähnliche Symptome wie bei einer Vergiftung mit Picrotoxin auf, das ebenfalls ein Alkaloid ist.
Zusätzlich hemmt Diosgenin die Acetylcholinesterasen.
Diosgenin wird als Kapseln oder aber als Creme eingesetzt. Es ist eine fettlösliche Substanz, die sich im Fettgewebe einlagert. Manche Produkte enthalten weitere möglicherweise unverträgliche Zusatzstoffe.
Yamswurzeln sind noch nicht ausreichend erforscht, sodass zu den genauen Auswirkungen speziell auf die Leber noch keine fundierte Aussage getroffen werden kann.
Generell ist bei hormonellen Erkrankungen Vorsicht bei der Einnahme von Yamsprodukten geboten zum Beispiel bei Problemen mit Östrogenen, Schilddrüsenerkrankungen, Myomen, Brustkrebs, bei Protein S-Mangel und Hämophilie (Bluterkrankheit) besteht ein erhöhtes Risiko zur Bildung von Blutgerinnseln.
Beim Menschen reichen die Reaktionen von Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Schläfrigkeit, in hohen Dosen kommt es zu Krämpfen bis zum Tod. Die Wechselwirkung von Dioscorin mit dem nikotinergen Rezeptor führt auch zu lokalanästhetischen Effekten. 95-100,102,103
Dioscorin bindet an cholinerge Rezeptoren, deshalb kann jeder stärkere Agonist des nikotinergen Rezeptors als Gegenmittel von Dioscorin dienen, wenn er in einer höheren Konzentration als Dioscorin zugesetzt wird. Somit wird es vom Rezeptor verdrängt. Physostigmin wird als Gegenmittel eingesetzt. Gegen Krampfanfälle wurde bei Mäusen das Narkosemittel Pentobarbital-Natrium getestet.
Cholinesterasehemmer in Medikamenten und Lebensmittel
Viele Medikamente wirken anticholinerg, das heißt sie haben (Neben-)Wirkungen, die sich aus der Hemmung des Neurotransmitters Acetylcholin ergeben. Unter Medikamente habe ich einige anticholinerge Stoffe zusammengestellt.
Neben Nachtschattengewächsen können weitere Lebensmittel die Cholinesterasen hemmen. 83–90
Auch weitere Lebensmittel enthalten die verschiedensten Stoffe, die die Cholinesterase hemmen können (Cholinesterase Inhibitoren (CI).
Bisher gibt es keine Lebensmittellisten, unter Nahrungsmittel habe ich versucht einige Informationen zu Pflanzen, die möglicherweise mit einem BChE Mangel nicht vertragen werden, zusammenzustellen.
In der Forschung zu Alzheimer und Demenz werden Stoffe in Lebensmittel erforscht, die die Cholinesterase hemmen (Cholinesterase Inhibitoren). Diese werden genutzt um die Acetylcholinesterase (AChE) zu blockieren, damit mehr Acetylcholin im Gehirn zur Verfügung steht. Acetylcholin ist notwendig für die Merkfähigkeit.
Zusammenfassung
Es gibt verschiedene Ursachen warum die Cholinesterasen oder muskarine oder nic´kotinerge Rezeptoren gehemmt werden wie zum Beispiel Organophosphate und Carbamate in Insektiziden, Pestiziden, Lösungsmittel, Weichmacher, Schmiermittel etc., diese lösen anticholinerge oder akute cholinerge Symptome aus.
Viele Gifte können durch Gegengifte (Antidote), die im Krankenhaus bei Vergiftungen eingesetzt werden, behandelt werden. Bei Hemmung der Cholinesterasen durch Lebensmittel können noch weitere Mittel helfen, die unter Behandlung zu finden sind.
- Nervengase, Organophosphate, Carbamate (Pestizide …) – Gegengift Atropin (Tollkirsche)
- Atropin (Tollkirsche) eingesetzt bei Narkosen – Gegengift Physostigmin (Kalabarbohne) oder Neostigmin (synthetisch) (nicht hirngängig)
- Physostigmin (Kalabarbohne) – Gegenmittel Atropin (Tollkirsche)
- Curare (Pfeilgift aus Lianen) eingesetzt bei Narkosen – Gegenmittel Neostigmin (synthetisch)
- Neostigmin (synthetisch) als Gegengift bei Vergiftungen gegen Curare und Procuron oder gegen Schlangengift
In Notfällen muss immer eine Behandlung im Krankenhaus erfolgen! Ein Hinweis auf den BChE Mangel und auf eure Symptome (anticholinerg oder akut cholinerg) und welchem Gift ihr ausgesetzt war, hilft es den Behandlern schnell zu handeln und keine falschen Medikamente einzusetzen.
Hier ein Video über anticholinerge und neuromuskuläre Blocker 81
Pharmacology – ANTICHOLINERGIC & NEUROMUSCULAR BLOCKING AGENTS (MADE EASY)
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=cp_CZpCBVpk&feature=youtu.be
und cholinerge Medikamente bzw. deren Wirkung 82
Pharmacology – CHOLINERGIC DRUGS (MADE EASY)
https://youtu.be/r-gJaMoMon0
Beschreibung Betäubungsmittel
Symptome
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
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